Experten geben „Grünes Licht“ für die Höhle

Richard Elmerhaus, Westfalenpost
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ehr zufriedene Gesichter bei der Schützenbruderschaft St. Sebastian Balve, nachdem der Geologische Dienst NRW und die Bezirksregierung die Höhle auf ihre Standsicherheit überprüft hatten.

Wie seit nunmehr 30 Jahren nahmen die Experten aus Krefeld und Dortmund gestern Morgen turnusgemäß den Felsendom genau unter die Lupe. Auf zwei Hebebühnen stehend, klopften Dr. Roland Strauß (Geologischer Dienst NRW/Krefeld) und Thorsten Helmke (Bezirksregierung Arnsberg) gemeinsam mit ihren Mitarbeitern die Felsenwand ab. Obwohl das Felsgestein sehr genau geprüft wurde, fielen nur wenige Steine zur Erde. „Der Winter war diesmal nicht so streng wie im Vorjahr“, gibt Strauß als Erklärung an.

Bevor jedoch Bergamt und Geologischer Dienst „guten Gewissens“, wie Strauß betonte, die Freigabe für die Balver Höhle erteilten, ging er auf den Eingangsbereich des Felsendoms ein. Bereits im vergangenen Jahr hatte er den Schützen signalisiert, dass er am Höhlenmund Handlungsbedarf sehe. Als der Experte das Gestein im Eingangsbereich der Höhle abklopfte, kam er zu dem Schluss: „Hier müssen Anker gesetzt werden, weil das Gestein aufgelockert ist.“ Zuvor hatte er die vorhandenen Anker auf ihre Tragfähigkeit überprüft.

Nach getaner Arbeit trafen sich die Vorstandsmitglieder Wilfried Schweitzer, Martin Terbrüggen, Ehrenvorsitzender Konrad Betten, „Bauminister“ Willi Bathe, der ehemalige 2. Vorsitzende Bernd Luig mit Thorsten Helmke und Dr. Roland Strauß im Restaurant Balver Höhle, um die Einzelheiten zu besprechen.

Danach sieht es so aus, dass die Balver Höhle ab sofort für die unterschiedlichsten Veranstaltungen genutzt werden kann. Somit steht der Premiere des Märchens „Ronja Räubertochter“, das am 7. Mai erstmals im Felsendom aufgeführt wird, nichts mehr im Wege.

Ob die kulturellen Veranstaltungen in der Festspielsaison 2011 hinter dem alten oder einem neuen Vorhang stattfinden werden, diese Frage konnte Martin Terbrüggen, Geschäftsführer der St.-Sebastian-Schützenbruderschaft Balve, noch nicht beantworten. Die Zurückhaltung der Schützen hat einen Grund: Sie haben zwar ein Angebot für einen neuen Vorhang vorliegen, aber sie wissen noch nicht, ob er soviel Schall schluckt, wie es beispielsweise bei Konzerten erforderlich ist. „Es kann durchaus sein, dass wir in diesem Jahr den alten Vorhang wieder anbringen“, sagt der 2. Vorsitzende Wilfried Schweitzer. Sollte der neue Vorhang den Ansprüchen gerecht werden, muss die Schützenbruderschaft St. Sebastian Balve ungefähr 20 000 Euro investieren.